Geburt zwischen Tür und Angel
Du kleiner Gipfelstürmer. Einige lustige Anekdoten beinhaltet deine Geburtsreise. Und die möchte ich nach dem Einverständnis deines Mamis anderen Menschen nicht vorenthalten.
Deine Geburt war ein besonderes Erlebnis, mit emotionalen Auf und Abs, Gelächter und intensiven hochkonzentrierten Momenten. Dein Mami, hat über Nacht schon viel vor gearbeitet. Sie, entspannend
in der Gebärwanne (für die mein lieber Hebammen-Ehemann mal wieder einen extra Einsatz leisten musste, da die falsche Folie in die Kiste gewandert war🙈) und dein Papi herumwuselnd, Pistazien
schälend und organisierend.
Manchmal kamen Zweifel bei deinem Mami auf, die Ungeduld machte ihr zu kämpfen. Den Humor hat sie trotzdem nicht verloren als sie sagte: «Ich kann nicht mal sagen, dass ich jetzt keine Lust mehr
habe und nach Hause gehe, ich BIN schon Zuhause!!»
Mit meiner glorreichen Idee doch den Geburtsprozess mit dem kurzen Ausstieg aus der Wanne etwas anzuregen, war es dann doch etwas überraschend, dass zwei Wehen später, nach einen PLOPP dein Mami
nicht mehr veratmend sondern mitpressend auf der Kloschüssel sass. Die Situation war klar, dass, wenn dein liebes Mami trotz ihrer Widerrede nicht aufstand, du statt in meine Hände in der eher
unbequemen Kloschüssel landen würdest. Aufgestellt auf die Beine, drei kleine Schritte weiter, wagte ich einen kurzen Blick. Ähm, nun ja, in den Gebärpool zurück schaffen wir es definitiv nicht
mehr, denn dein Köpfchen war schon weit sichtbar. Dein Mami pressend, an deinem Papi hängend, mitten im Türrahmen stehend, ich kniend, eingeklemmt zwischen dem WC und deinem Mami, wirst du
geboren. Nicht in irgendeine kalte Kloschüssel, sondern in meine Hände.
Völlig überwältigt wirst du in die Arme geschlossen. Deine Eltern wohl etwas überrumpelt, ich eher schmunzelnd. Der Geburtsplatz bei einer Hausgeburt ist einfach oft, dann doch nicht dort wo man
eigentlich geplant hat.
Nach dem Eintreffen der Zweithebamme, die als erstes gleich mal einen Putzlappen in die Hand gedrückt bekam, wird die Plazenta erwartet. Mit Geduld und einigen Kniffs und Tricks, lässt auch diese
sich noch rauslocken.
Ich bin happy und dankbar durfte ich euch auf dieser Reise begleiten. Dein Mami und ich kennen uns schon seit der Kindheit, es ist einfach toll auch während so Grenzerfahrungen manchmal einfach
gemeinsam los zu kichern. Sich auch mal köstlich übereinander zu amüsieren. Vor allem wenn Hebamme krampfhaft versucht, die von der Familie geplanten Überraschungsgirlande am Kinderbett
anzubringen, diese mit lautem Korbgeflecht-Geknister und -Gekröse immer wieder abrutscht, während die Wöchnerin stillend alles in der Spiegelung des Klaviers mitbeobachtet und wahrscheinlich so
gaaaaaaaar keine Fragen zu der Situation hat. Nun ja, GEMEINSAM haben wir es dann geschafft, die Girlande aufzuhängen… und so… würde ich sagen: die Überraschung ist definitiv geglückt, oder??😂
Liebe Schwester meiner lieben Wöchnerin, es ist ja sowas von lieb gemeint, aber bei aller Liebe, ich glaube das nächste Mal ist es besser wenn du das selber machst!
Herzlich Willkommen du kleiner Wirbelsturm! Schön bist du da!!! Ich wünsche dir alles alles Liebe auf deinem Lebensweg!!!😍